INTF

 

 

Dokumentation

der Funktionen des

Transcription Editors

 

und

 

 Richtlinien  zur Transkription

neutestamentlicher Handschriften

 

 

von Matthias Piontek und Marie-Luise Lakmann

 

 

 

 

 

 

 

Version III

1. November 2013


Inhalt

 

I. Erste Schritte ..................................................................................................................

1. Transkription im Virtuellen Handschriftenlesesaal ........................................................

2. Menüleiste .......................................................................................................................

 

II. Transkription ...............................................................................................................

1. Breaks/Umbrüche ............................................................................................................

2. Corrections/Korrekturen .................................................................................................

3. Deficiency/Lücken und schwer lesbarer Text .................................................................

4. Ornamentation/Ausschmückungen des Textes ...............................................................

5. Abbreviated text/Abkürzungen ........................................................................................

6. Marginalia .......................................................................................................................

7. Note/Anmerkungen .........................................................................................................

8. Punctuation/Zeichensetzung ...........................................................................................

9. Verse Modify/Änderung ganzer Verse, Kapitel und Buchnummern ...............................

10. Allgemeines ...................................................................................................................

 

Example page .....................................................................................................................

 

Anhang 1: Einrichtungen der Fonts und der Tastaturbelegung .........................................

Anhang 2: Reihenfolge der Eingabe verschiedener Funktionen ........................................

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I. Erste Schritte

 

1. Transkription im Virtuellen Handschriftenlesesaal

 

Die Transkription neutestamentlicher Manuskripte erfolgt über den Virtuellen Handschriftenlesesaal(NT.VMR 2.0 - http://ntvmr.uni-muenster.de) in mehreren Schritten:

 

1.                  Anmelden mit E-Mail-Adresse und Passwort; neue Nutzer müssen zunächst ein „Konto erstellen“. Der erforderliche verification code und ein erstes Passwort werden per emailszugesandt.

 

 

2.                  Auf der zentralen Menüleiste Transcribing anklicken. Daraufhin erscheinen links der Transcription Editor, mit dem die Transkriptionen durchgeführt werden,und rechts ein Listenfenster (Liste Catalog).

 

 

3.                  Aufrufen der Handschrift: In Liste Catalog wird unter dem Button Manuscripts unter Quick Lookup die fünfstellige ID-Nummer der gewünschten Handschrift eingetragen. Diese Nummer besteht aus zwei Teilen, der Kennung für den Handschriftentyp und die Handschriftennummer (diese immer vierstellige Zahl basiert auf der Gregory-Aland Nummer, die für jeden Handschriftentyp von 1 beginnend hochgezählt wird: Papyri mit vorangestelltem P, Majuskeln mit vorangestellter 0, Lektionare mit vorangestelltem l):

 

Handschriftentyp

Handschriftennummer

P74 = 10074

02 = 20002

1 = Papyrus

2 = Majuskel  

3 = Minuskel

4 = Lektionar

Immer vierstellig, basierend auf der Gregory-Aland-Nummer.

 

Wahlweise kann auch die Gregory-Aland-Nummer (GA) gewählt werden (z.B. P74, 02, 1729).

Suche starten mit    .

Tipp:    Eine Handschrift kann zum schnelleren Auffinden unter Favorites gespeichert werden. Dazu unter Results auf das weiße Sternchen rechts klicken. Beim nächsten Start erscheint dort ein gelbes Sternchen , ebenso in der Favoritenliste. Durch nochmaliges Klicken auf dieses Sternchen in der Liste kann die Handschrift aus den Favorites entfernt werden.

 

4.                  Öffnen der zu transkribierenden Seite: Durch Anklicken der ID-Nummer unter Results (oder in der Favoritenliste) werden alle Manuskriptseiten im Überblick aufgelistet - mit der Nummer des Scans und - sofern indiziert - der Folio/Seiten-Zahl (PageID), dem Inhalt der jeweiligen Seite/des jeweiligen Folios (Content) und einem kleinen Bild (Image). Klickt man auf die gewünschte Seite, wird der entsprechende Text im Editor geöffnet.

5.                  Öffnet sich der Text nicht automatisch, wird er durch Anklicken von From Basetext unten rechts im Transcription Editor aufgerufen. Ist die Handschrift bereits indiziert worden, wird der vorgegebene Textumfang als Basistext (= NA28) geöffnet.

Liegt hingegen noch keine Indizierung vor, öffnet sich ein Feld Provide Bible Verse Content, in dem der Textumfang der Manuskriptseite eingetragen wird (z.B. Jn 18:1-5), der als Basistext erscheint.

6.      Der im Editor aufgerufene Basistext kann um einzelne Verse zu Beginn und am Ende manuell erweitert werden, indem man auf die Schaltfläche Append+1 (= 1 nachfolgender Vers) bzw. Prepend +1 (= 1 vorhergehender Vers) klickt.

7.                  Bereits transkribierte Seiten sind unter PageID mit  markiert, unbearbeitete Seiten mit .

8.                  Die Scans werden durch Anklicken des Buttons rechts oben neben dem Bild geöffnet. Es können mehrere Bilder geöffnet werden. Durch Scrollen des Mausrads kann der Scan vergrößert bzw. verkleinert werden.

9.                  Die Transkripte werden mit der griechischen Tastatur „GreekLS Classical“ bearbeitet. Zum Einrichten dieser Tastaturbelegung s. Anhang 1.

 


2. Menüleiste

 

 

Die Symbolleiste bietet Symbole für die Textbearbeitung (links) sowie für die Transkription (Buchstaben, rechts).

 

Symbole für die Text-

bearbeitung

Funktion

Shortcut

Undo

Der letzte Schritt wird rückgängig gemacht.

Apple + Z

Redo

Der zurückgenommene Schritt wird wiederholt.

Apple + Y

Insert custom

        character

Sonderzeichen: öffnet eine Tabelle mit zusätzlichen Zeichen, z.B. Akzente

 

Save

Speichern

Apple + S

Print

Drucken

Apple + P

Cut

Ausschneiden

Apple + X

Copy

Kopieren

Apple + C

Paste

Einfügen

Apple + V

Toggle fullscreen

        mode

Vollbildmodus

 

 

 

 

 

Symbole für die

Transkription

Funktion

Shortcut

B

Breaks (Umbrüche)

Alt + Apple + B

C

Correction  (Korrektur)

Alt + Apple + C

D

Deficiency (mangelhafter Text = Lücken und schwer lesbarer Text)

Alt + Apple + U

(à für Uncertain Letters / schwer lesbaren Text)

Alt + Apple + G

(à für Gap /Lücke)

O

Ornamentation (Ausschmückungen)

 

A

Abbreviated text (Abkürzungen = Nomina sacra und Zahlen)

Alt + Apple + A

M

Marginalia

Alt + Apple + M

N

Notes (Anmerkungen)

Alt + Apple + N

P

Punctuation (Satzzeichen)

 

V

Verse Modify (Ändern der Buch-, Kapitel- und Verszahlen)

Alt + Apple + V

 

Die meisten dieser Funktionen bewirken, dass im Editor die bearbeiteten Textelemente bzw. Zeichen mit einem roten Kasten umschlossen werden. Mit einem Mouse-over können die dazugehörigen Informationen angezeigt werden.

Die jeweilige Bearbeitung, d.h. die rote Markierung, kann gelöscht werden, indem man den Cursor in den jeweiligen roten Kasten positioniert und über die Schaltfläche der jeweils angewendeten Funktion die Option Delete auswählt. Alternativ kann der Transkribent auch die Backspace-Taste verwenden.

 

 


II. Transkription

 

Beim Vergleich (Kollation) der jeweiligen Handschrift mit dem Ausgangstext (= A-Text) soll - neben Angaben zum Layout - der Textbestand der Handschrift vollständig erfasst werden. Alle Abweichungen wie z.B. orthographische, itazistische, grammatische und lexikalische Varianten sowie fehlerhafte Lesarten, Zusätze und Auslassungen werden notiert; bei Übereinstimmung mit der zu transkribierenden Handschrift bleibt der A-Text unverändert.

Die Transkription erfolgt seitenweise, d.h. der Inhalt einer bearbeiteten Seite entspricht genau dem Inhalt der entsprechenden Seite (des Folios) des Manuskripts (dies gilt auch, wenn am Ende einer Seite eine Korrektur steht, die auf der folgenden Seite fortgesetzt wird).

Im Basistext, der den Nestle-Aland-Text (28. Aufl.) ohne Akzente, Spiritus und Interpunktion enthält, sind voreingestellt:

-          PB = die Nummer der Seite /des Folios

-          CB = die Nummer der Kolumne/Spalte (voreingestellt: Nummer 1) - auch bei Manuskripten mit nur einer Kolumne notwendig

-          nach Zeilenumbruch:

-          Buchzahl (violett) - entspricht der Reihenfolge im Nestle-Aland (Matth = 1; 1 Joh = 23)

-          Kapitelzahl (dunkelgrau, groß)

-          Verszahl (hellgrau, klein)

-          Der Text ist gegliedert durch Verszahlen und enthält die häufig vorkommenden Nomina sacra. Anders als in den Manuskripten wird auch das Schlusssigma ς (= Shift + ä) verwendet.


1. Breaks/Umbrüche

 

Folienzählung/Paginierung (Page break), Kolumnen (Column break), Zeilen (Line break) und Lagenangaben (Quire)

 

Folio/Pagina:

Die „Seiten“ einer Handschrift werden in der Regel nach Folien (Blättern) gezählt, unterschieden nach recto (d.h. der rechten Seite eines aufgeschlagenen Buches) und verso(linke Seite). Diese erscheinen im Editor als „r“ und „v“ (z.B. 71r und 71v).

Papyri erhalten zusätzlich Angaben zum Faserverlauf (Papyrus fibre):  waagerecht und senkrecht .

Fehlt die Foliierung oder ist jede Seite einzeln gezählt, werden die (modernen) Seitenzählungen (ohne Unterscheidung von recto und verso) gesetzt.

Enthält eine Handschrift noch eine weitere Seiten- oder Folionummer, so kann dieser über das Menü „Marginalia“ eingegeben werden (s.u.).

 

Beachte:    Die Folionummern bzw. die Seitenzahlen werden im VMR auf übergeordneter Ebene verwaltet und müssen nicht bearbeitet werden. Fehlerhafte Indizierungen sind jedoch zu korrigieren (bzw. zur Korrektur zu melden).

 

Kolumnen

Kolumnen geben die Spalten an, in die der Text einer Handschrift aufgeteilt ist. Im Basistext wird automatisch ein Column break (CB 1) gesetzt (für einspaltige Handschriften). Bei mehrspaltigen Handschriften muss vor jeder weiteren Kolumne ein Column break gesetzt werden; die Zählung erfolgt automatisch (CB 2; CB 3 ...).Die Folio- oder Seitenangaben müssen dabei nicht wiederholt werden.

 

Zeilen

Zu Beginn jeder Manuskript-Zeile wird ein line break gesetzt (Returntaste ). Alle line breaks werden automatisch nummeriert. Am Ende der Seite steht kein line break (Ausnahme bei seitenübergreifender Worttrennung; s.u.).

Eine Zeile kann beliebig mit einem Spatium (Leertaste) enden oder beginnen (Ausnahme: Worttrennungen).

 

Verstrennungen am Seitenende

Beginnt ein Vers am Ende einer Seite/eines Folios und wird erst auf der folgenden Seite abgeschlossen, so muss der Cursor auf die entsprechende Verszahl gesetzt werden. Über die rechte Maustaste öffnet sich ein Menü, in dem die Funktion „Partial (initial portion)“ („Beginnender Versteil“) zu wählen ist.  Entsprechend ist dieselbe Verszahl auf der folgenden Seite mit „Partial (final portion)“ („Abschließender Versteil“) zu markieren. Beide Verszahlen erscheinen in grüner Farbe.

Diese Funktion kann mit „Remove partial information“ im selben Menü rückgängig gemacht werden.

 

Worttrennungen

-     am Zeilenende: Zur Worttrennung setzt man ein line break (Returntaste ) innerhalb des Wortes, das am Ende einer Zeile getrennt wird; der Trennstrich wird automatisch eingefügt.

-     in Korrekturen: Sowohl im ursprünglichen als auch im korrigierten Text werden die Trennungen so gesetzt, wie es dem Manuskript entspricht. Zu Trennungen von korrigierten Wörtern am Seitenende s.u. zu „Corrections“ / „Extent of correction“.

-     am Seitenende: Worttrennungen am Ende einer Seite werden in zwei Schritten durchgeführt:

1.      Das Wort muss am Ende der Seite durch einen line break getrennt werden, so dass ein Trennstrich am Zeilenende und ein line break-Zeichen in der darauf folgenden Zeile erscheint. Der zweite Teil des Wortes, der erst auf der folgenden Seite fortgeführt wird (sowie der die restlichen Wörter des Verses), muss gelöscht werden. Die Verszahl muss - wie bei 'Verstrennugen am Seitenende' (s.o.) markiert werden („Partial (Initial portion)“)

Merke:       Der line break muss unbedingt gesetzt werden, obwohl in der vorliegenden Handschrift keine dementsprechende Zeile vorhanden ist.

2.      Auf der folgenden Seite, auf der das Wort weitergeführt wird, muss der Cursor in das Page break-Feld (PB) eingesetzt werden. Anschließend wird mit der rechten Maustaste ein Menü geöffnet, in dem die Funktion Previous page ends with hyphenated word (= „Vorangehende Seite endet mit getrenntem Wort“) zu aktivieren ist.

Am Seitenanfang erscheint ein Trennstrich. Der zweite Teil des getrennten Worts muss anschließend nach der Verszahl eingefügt werden. Nach der Sicherung der Seite, erscheint zusätzlich vor dem Text „Cont.“ (= continuous text) und die Verszahl in grüner Farbe (zum Bestimmen des Versteiles; s. oben 'Verstrennungen am Seitenende').


2. Corrections/Korrekturen

 

Wenn Wörter in einer Handschrift vom Schreiber selbst oder einer späteren Hand korrigiert worden sind, so ist die ursprüngliche Lesart im Fließtext zu schreiben und anschließend zu markieren. Die kleinste Einheit ist ein Wort (keine Wortteile!), gelegentlich können auch Satzteile und sogar ganze Sätze korrigiert sein.

Besteht die ursprüngliche Lesart aus einer Auslassung (omissio, blank), ist eine zusätzliche zweite Leertaste einzufügen und der Cursor zwischen beide Leertasten zu plazieren (in diesem Fall ist im Korrekturmenü „Blank first hand“ voreingestellt, der korrigierte Text muss manuell in „Corrector text“ eingetragen werden). Alternativ kann auch zuerst der korrigierte Text geschrieben und markiert werden (in diesem Fall muss im Korrekturmenü „Blank first hand“ aktiviert werden, der korrigierte Text ist aber bereits in „Corrector text“ vorhanden).

Der markierte Text wird mit dem Corrections-Menü bearbeitet. In der linken Spalte (List of corrections) ist ein Listenplatz (zunächst als corrector) standardmäßig voreingestellt. Im rechten Auswahlfeld (Information about the reading) sind alle wichtigen Informationen zu diesem Listenplatz auszuwählen.

Wenn ein Wort mehrere Korrekturen erfahren hat, lässt sich nicht alles unter dem voreingestellten Listenplatz dokumentieren, sondern es muss für jeden einzelnen Korrekturvorgang ein neuer eigenständiger Listenplatz über die Schaltfläche New (oben links) ergänzt werden.

Type of reading

Im Auswahlfeld Type of reading wird festgelegt, ob eine Korrektur, eine Kommentarlesart oder eine Alternativlesart vorliegt. Die Option Correction ist standardmäßig voreingestellt.

 

-                      Correction/Korrektur:

Als Korrektur wird eine Lesart bezeichnet, die ein Korrektor (oder eine Korrektorengruppe) bzw. der Schreiber selbst ausdrücklich an die Stelle des ursprünglichen Textes gesetzt haben. Der Eingriff geschieht, indem die ursprüngliche Lesart radiert, expungiert (unter- oder überpunktet), einklammert, durchgestrichen oder eine Umstellung anzeigt wird (durch kleine Buchstaben, Zahlen oder Striche /,//,///). Bisweilen verweist ein eingefügtes Referenzzeichen (z.B. ·/.) auf eine Zufügung am Rand. Zum anderen bezeichnet „Korrektur“ zusätzliche Lesarten, die sich zwischen den Zeilen (interlinear) oder am Rand (marginal) finden, ohne dass die Textlesart ausdrücklich als zu ersetzen gekennzeichnet ist.

 

-                      Commentary reading/Kommentarlesart:

Eine Kommentarlesart tritt hauptsächlich in Kommentarhandschriften auf, in denen sich Bibeltext und Kommentar finden. Sie markiert eine vom Lemma abweichende Lesart im Kommentar. Es muss nicht der gesamte Kommentar gelesen werden, sondern nur der Text des Kommentars, der deutlich als biblischer Text markiert ist (z.B. durch rote Farbe oder Referenzzeichen).

Ebenfalls als Kommentarlesart gewertet werden Zusätze am Rand eines Manuskripts, mit dem der Schreiber (oder ein späterer Überarbeiter) eine Erklärung zufügen will. Meist sind es Wortalternativen oder -erklärungen (bes. zu Namen). Eine Unterscheidung zu wirklichen Korrekturen, die ebenfalls am Rand stehen können, kann bisweilen schwer zu treffen sein. Hier ist eine kurze note (s.u.) notwendig.

 

-                      Alternative reading/Alternativlesart:

Eine alternative Lesart tritt nur in Minuskeln (und einigen Majuskeln) auf und liegt dann vor, wenn eine abweichende Lesart zu der im Text bezeugten ausdrücklich am Rand als solche gekennzeichnet ist. Diese Kennzeichnung als varia lectio geschieht im Manuskript durch die Beifügung von:

-          εν αλλοις ντιγραφοις)“,

-          εν αλλωντιγραφω)“ oder

-          γρφεται)“oder „γεγρ(απται)“.

 

First hand reading/Ursprüngliche Lesart:

Die ursprüngliche Lesart ist in der rechten Spalte entsprechend der Eingabe im Text vorgegeben. Wenn im ursprünglichen Text eine Auslassung (Omission) vorliegt, die durch eine spätere Ergänzung korrigiert worden ist, muss das Kontrollkästchen Blank first hand aktiviert werden.

 

Corrector name/Bezeichnung des Korrektors

Eine Korrektur kann verschiedenen Händen zugeordnet werden:

-          Corrector:

Die vorliegende Korrektur lässt sich einer einzigen Person zuordnen.

-          First hand (Schreiberkorrektur):

Manchmal lässt sich eindeutig feststellen, dass der Schreiber selbst eine Korrektur im Verlauf des Schreibvorgangs vorgenommen hat. Oftmals handelt es sich um den Anfang eines Wortes, welches abgebrochen und durch ein anderes ersetzt wird. (Das heisst: die ursprüngliche Lesart ist oftmals kein sinnvolles Wort und ein späterer Korrektor hätte für eine solche Korrektur nicht den nötigen freien Raum in der geschriebenen Zeile gehabt. Die Schrift muss die gleiche sein und der Text muss Teil der ursrpünglichen Textzeile sein -  nicht darüber oder darunter geschrieben). (Beispiel: ποιηται λογ νομου) Wenn nicht eindeutig ist, dass der Schreiber selbst sich korrigiert hat, wird corrector gewählt.

-          Corrector1, Corrector2, Corrector3:

In der Handschrift liegen verschiedene Korrektoren bzw. Korrektorengruppen vor, die voneinander unterscheidbar und konkret zuzuordnen sind (z.B. durch die Farbe der Korrektur bzw. der Schrift).

 

Total deletion/Tilgung der ursprünglichen Lesart

Tilgt der Korrektor die usprüngliche Lesart, so ist dieses Feld anzuklicken, das „Corrector text“ bleibt leer.

 

Place of correction/Postition der Korrektur (optional)

An folgenden Stellen im Manukript kann eine Korrektur eingefügt sein:

-          am oberen Seitenrand (Page top margin)

-          am unteren Seitenrand (Page bottem margin)

-          am linken Seitenrand (Page left margin)

-          am rechten Seitenrand (Page right margin)

-          über der Kolumne (Column top margin)

-          unter der Kolumne (Column bottom margin)

-          am linken Rand der Kolumne (Column left margin)

-          am rechten Ran der Kolumne (Column right margin)

-          am linken Zeilenrand (Line left margin)

-          am rechten Zeilenrand (Line right margin)

-          über dem ursprünglichen Wort (Above line)

-          unter dem ursprünglichen Wort (Below line)

-          ursprüngliches Wort wurde überschrieben (Overwritten text)

-          an anderem Ort (other) - Editorial Note hinzufügen

 

Method of deletion/Tilgungsart (optional):

Eine ursprüngliche Lesart kann auf folgende Weise getilgt sein:

-          Radiert (Erased)

-          Unterstrichen (Underline)

-          Unterpunktet (Underdot)

-          Durchgestrichen (Strikethrough)

-          Vertikaler Strich (Vertical line)

-          Andere Tilgungsart (Other) - Editorial Note hinzufügen

Wenn der Korrektor mehrere Tilgungsarten kombiniert hat, so können die verschiedenen Optionen mit Hilfe der gedrückten Apple-Taste zusammen markiert werden.

 

Extent of first hand/Umfang der ursprünglichen Lesart

In der Regel werden immer ganze Worte korrigiert (voreingestellt: Complete). Wurde allerdings am Seitenende nur der erste Teil eines Wortes/eines Satzteiles korrigiert und diese Korrektur auf der folgenden Seite fortgesetzt, so ist - wie auch sonst bei Worttrennungen am Seitenende - zunächst hinter den ersten Wortteil der ursprünglichen Lesart ein line break zu setzen und der Rest des Worts zu löschen. Anschließend wird der gesamte erste Wortteil inklusive des line break markiert und das Hauptmenü Corrections aufgerufen. Im Feld „Extent of first hand“ ist dann die Option „Partial (beginning)“ auszuwählen. Entsprechend gilt für die folgende Seite: Wenn am Seitenanfang der zweite Teil eines Wortes/eines Satzteils korrigiert ist, so muss die Option „Partial (end)“ ausgewählt werden. Wie auch sonst bei seitenübergreifenden Worttrennungen, ist zuvor in „Page break“ über die rechte Maustaste die Option „Previous page ends with a hyphenated word“ zu wählen (vgl. S. 12).

 

Extent of correction/Umfang der Korrektur

Dieselbe Regel wie für Extent of first hand gilt auch für die Korrektur, sofern sie auf zwei Seiten aufgeteilt ist.

Beachte:    Ist die ursprüngliche Lesart auf zwei Seiten aufgeteilt, die Korrektur steht dagegen nur auf einer Seite, so muss dennoch auch auf der Seite ohne Korrektur die Einstellung in „Extent of correction“ geändert werden. Ist beispielsweise von einem Wort, das sich über zwei Seiten erstreckt, nur der erste Wortteil am Seitenende korrigiert worden, so ist dort zunächst sowohl in „Extent of first hand“ als auch in „Extent of correction“ die Option „Partial (beginning)“ auszuwählen. Auch wenn auf der nächsten Seite diese Korrektur nicht weitergeht, so muss dann der zweite Wortteil am Seitenanfang dennoch als Korrektur markiert und in beiden Rubriken die Option „Partial (end)“ gewählt werden.

 

Corrector text/Korrektur

Der Text der Korrektur ist voreingestellt mit dem Text der ursprünglichen Lesart. Zur weiteren Bearbeitung stehen (in Auswahl) die gleichen Menüs zur Verfügung wie im Editor selbst.

Wenn die Korrektur in der Tilgung des ursprünglichen Textes besteht, ist das Kontrollkästchen „Total deletion“ zu markieren.

 

Allgemeines:

-          Zeilenumbrüche werden sowohl innerhalb der ursprünglichen Lesart wie auch innerhalb der Korrekturen dem Text der Handschrift entsprechend gesetzt.

-         Versübergreifende Korrekturen: Bei der Wiedergabe einer Lesart, die über eine Versgrenze hinausgeht, darf die Verszahl nicht getilgt werden. Vielmehr muss die Korrektur für beide (oder mehrere) Verse einzeln gesetzt werden, d.h. es muss jeweils die ursprüngliche Lesart und die Korrektur angegeben werden (bei Auslassungen und Tilgungen durch Wiederholung des „Blank first hand“ bzw. „Total deletion“.

-         Zu der Reihenfolge, in der die Korrekturen und andere Funktionen einzugeben sind, s. Anhang II.


3. Deficiency/Lücken und schwer lesbarer Text

 

Uncertain letters/Nicht sicher gelesene Buchstaben

Nicht sicher gelesene Buchstaben, d.h. Buchstaben, welche soweit geschädigt sind, dass mehrere Deutungen möglich sind, werden als Uncertain lettersmarkiert (im Editor dargestellt mit Unterpunkten). Ist aber ein Buchstabe teilweise vorhanden und eindeutig zu bestimmen (z.B. ein halbes Omega), wird er nicht markiert.

Optional kann auch die Ursache für die Unlesbarkeit (schlechte Bild [Poor image], verblichene Tinte [Faded ink], Materialschaden [Damage to page], anderes [Other]) angegeben werden.

Beachte:          Um einzelne Buchstaben markieren zu können, ist es notwendig, dass das Kontrollkästchen Adaptive selection (unten links im Editor) deaktiviert ist.

 

 

Gaps/Lücken

Wenn der Text der Handschrift lückenhaft ist, werden die entsprechenden Stellen als Gap markiert. Zu unterscheiden sind die Gründe (reason) für den Textverlust: physische Lücken (lacuna) beruhen auf dem Verlust des Beschreibstoffes, unleserliche Stellen (illegible) entstehen auf vorhandenem Beschreibstoff durch das Verbleichen der Tinte oder Flecken (oder durch mangelnde Bildqualität).

.

 


Unit/Extent of gaps/Umfang der Lücke

Wenn es nicht möglich ist, den ursprünglichen Text zu rekonstruieren, wird der Umfang der Lücke festgehalten. Hierzu wird zunächst der entsprechende A-Text gelöscht und im Menü der Umfang (Unit) mit Buchstabe (Char) oder Zeile (Line) angegeben, der dann zahlenmäßig genau bestimmt wird (Extent). (Eher selten wird die Angabe Seite (Page) oder Lage (Quire) angegeben). Mark as supplied darf in diesem Fall nicht aktiviert sind (voreingestellt).

Bei Lücken ganzer Verse werden auch die entsprechenden Verszahlen gelöscht, die Kapitelzahlen werden nur dann gelöscht, wenn das gesamte Kapitel fehlt.

Der Umfang der Lücken wird im Editor in roter Farbe dargestellt.

Die Angabe der fehlenden Bücher (book), Kapitel (chapter) und Verse (verse) ist optional.

 

Supplied text/ergänzter Text

Der zu ergänzende Text wird im Editor markiert und anschließend im Gap-Menü das Kontrollkästchen „Mark as supplied“ aktiviert. Der Rekonstruktion zugrunde liegt der A-Text (= NA28), der standardmäßig voreingestellt ist. Der rekonstruierte Text wird im Editor rot dargestellt und in eckige Klammern gesetzt.

Kann die Lücke nicht mit dem Wortlaut des A-Textes aufgefüllt werden, d.h. wenn zu vermuten ist, dass ursprünglich im Text mehr oder auch weniger Buchstaben gestanden haben müssen, wird die dem Umfang der Lücke entsprechend geschätzte Anzahl der fehlenden Buchstaben als Zahl eingegeben (s.o. Unit).

Optional kann auch der Transkribent selbst (Transcriber query) einen Textvorschlag machen oder der Mehrheitstext (Textus receptus/TR) als Vorlage ausgewählt werden.

 

Allgemeines:

-          Wenn von einer Zeile mindestens ein Buchstabe erhalten ist, wird nach Möglichkeit der fehlende Text dieser Zeile rekonstruiert -

Ausnahme: Wenn der rekonstruierbare Text zu einem Vers gehört, der vollkommen fehlt, wird er nicht ergänzt. Der ergänzte Text beginnt erst mit der Verszahl, zu der der erhaltene Buchstabe/die erhaltenen Buchstaben gehören.

-          Physische Lücken sind zu unterscheiden von Omissionen. Diese sind Stellen, an denen Text im A-Text vorhanden ist, aber vom Schreiber des Manuskripts ausgelassen wurde, d.h. sie beruhen nicht auf dem Verlust des Materials.

Wortlücken: Betrifft die Auslassung einzelne Worte, also weniger als einen Vers, wird der ausgelassene Textabschnitt einfach getilgt.

Verslücken: Bei der Omissio eines ganzen Verses bleiben die Verszahlen erhalten (anders als bei Lücken). Folgen mehrere solche Omissionen aufeinander, bleiben die Verzahlen hintereinander in einer Zeile, ohne Zeilenumbruch stehen.

Fragmente: Wenn ein Fragment auf einer Seite innerhalb eines Verses - und auch innerhalb eines Wortes - beginnt, so muss die Versnummer markiert werden mit: Partial (final portion) - d.h. der Cursor ist auf die entsprechende Verszahl zu stellen und die rechte Maustaste zu aktivieren. Ebenso gilt am Ende eines Fragmentes: Wenn der Vers vor dem letzten Wort des Verses endet, bestimmt man die Verszahl als Partial (initial portion). Im Editior erscheinen die Verszahlen in grüner Farbe.

Beachte:    Wenn von einer Zeile mindestens ein Buchstabe erhalten ist (z.B. bei Fragmenten), wird nach Möglichkeit der Text der ganzen Zeile nach dem Basistext (NA28) rekonstruiert (supplied text), soweit es dem Umfang der Lücke entspricht. Im anderen Fall wird lediglich der geschätzte Umfang der Lücke durch die Angabe der Anzahl der fehlenden Buchstaben angegeben. Allerdings müssen der Anfang und das Ende eines Fragments nicht rekonstruiert werden; das Transkript beginnt mit dem eigentlichen Textbestand, die vorhergehende/folgende Lücke wird durch die Verszahl (grün) markiert.

Eine Lücke innerhalb eines Folios wird durch die Anzahl der fehlenden Zeilen angegeben. Ausnahme: Endet der erste Textteil mit einem Wortteil, so wird das Wort in der folgenden Zeile ausgeschrieben und als Lücke markiert. Beginnt der der Lücke folgende Text mit einem Wortteil, wird die letzte fehlende Zeile mit der Verszahl (falls notwendig) und dem fehlenden Wortteil (als Lücke markiert) gefüllt.

Fehlen die Zeilenanfänge und -enden eines Textes (z.B. bei Fragmenten), wird der erhaltene Text „mittig“ gesetzt, d.h. die längste erhaltene Textzeile wird zum Maßstab genommen. Die Zeilenanfänge und -enden werden rekonstruiert (supplied text).

-          Mit der Option Witness end kann das Ende eines ganzen Manuskriptes angezeigt werden. Es ist in den Transkripten aber nicht notwendig.

-         Zu der Reihenfolge, in der die Lücken und andere Funktionen einzugeben sind, s. Anhang II.

 


4. Ornamentation/Ausschmückungen des Textes

 

Highlight text/Texthervorhebungen

-          Wenn in einer Handschrift Textpassagen in Farbe geschrieben sind, kann diese Farbe auch im Editor abgebildet werden. Rot (Rubrication), Gold (Gold), sowie auch andere Farben (Other colour) stehen hierfür zur Auswahl.

-          Ebenso können auch Wörter mit Überstrichen versehen werden (Overline). [Achtung: Überstriche, die als Kennzeichen von Nomina sacra oder Zahlen dienen, werden ausschließlich über das Menü Abbreviated text eingestellt.]

-          Großbuchstaben/Initialen am Anfang eines Abschnitts werden über den Menü-Punkt Capitals markiert. Die Höhe des Buchstabens (Height of the capitals) bezieht sich auf die Anzahl der Zeilen, die der Buchstabe größenmäßig umfasst.

Diese Angaben sind optional.

 

Displaced text/Hoch- bzw. tiefgestellter Text; überhängende Zeilen

Ist der Text am Ende einer Zeile überhängend, so wird der betreffende Textteil als zu der Zeile zugehörig transkribiert. Um seine Position zu bestimmen, wird er markiert und im Menü Displaced text ausgewählt zwischen:

-          Above (= oberhalb der Zeile)

-          Below (= unterhalb der Zeile)

-          Other (= andere Position - Note hinzufügen)

 

Allgemeines:

-         Zu der Reihenfolge, in der diese und andere Funktionen einzugeben sind, s. Anhang II.

 


5. Abbreviated text/Abkürzungen

 

Unter dem Begriff der „Abkürzung“ sind im Editor nur die Begriffe gemeint, die in den Manuskripten mit einem Oberstrich als abgekürzt vermerkt werden, d.h. nomina sacra und Zahlzeichen. Zu anderen Abkürzungen und tachygraphischen Zeichen s.u. 30.

 

Die betreffenden Buchstaben werden markiert und im Menü Abbreviated text unter Type of abbreviation/Art der Abkürzung zugeordnet:

-          Nomina sacra sind abgekürzt wiedergegebene, häufig vorkommende Begriffe, die durch einen Überstrich gekennzeichnet sind. In den Fällen, in denen nur der Überstrich erhalten ist, werden die dazugehörigen Buchstaben unterpunktet. Die häufigsten Nomina sacra finden sich in der paläographischen Datenbank „intf.uni-muenster.de/NT_PALAEO“ (unter „Suche“ kann mit lateinischen Buchstaben die Abkürzung eingegeben werden; eine Liste bekommt man unter „Art der Abkürzung“, Eingabe „nom“ o.ä.).

Fehlt der nomen-sacrum Strich bei einem abgekürzten Wort, wird das Wort entsprechend transkribiert, aber das Kontrollkästchen Add overline to highlighted text wird deaktiviert. Analog wird bei einem Wort, das zwar ausgeschrieben ist, aber mit einem nomen-sacrum-Strich versehen ist, das Kontrollkästchen aktiviert.

-          Numerals/Zahlen werden in der Weise transkribiert, dass alle Zeichen markiert und über das Menü bestimmt werden.

-          Zu der Reihenfolge, in der die Abkürzugen und andere Funktionen einzugeben sind, s. Anhang II.


6. Marginalia

 

 

Folgende Marginalia-Elemente können eingefügt werden:

-          Commentary text/Kommentar

Einige Manuskripte enthalten neben dem biblischen Text Kommentare. Diese können entweder den biblischen Text wie einen Rand umgeben (Rahmenkatenen) odermit dem Text abwechselnd gesetzt sein (Textkatenen).

Der biblische Text und der Kommentar werden im letzten Fall dadurch voneinander unterschieden, dass

·         die Farbe der Tinte, bisweilen auch die Schrift wechselt,

·         der biblische Text am Rand mit > oder >> (Diples) gekennzeichnet ist,

·         der biblische Text mit großen Buchstaben (Initialen) beginnt und/oder beide Textteile durch Sonderzeichen (z.B. +++) getrennt sind,

·         der biblische Text mit κει(μενον), der Kommentar mit ερμ(ηνια) beginnt.

 

Rahmenkatenen werden wie fortlaufender Text transkribiert, in den Textkatenen wird jedoch für jede Zeile, in denen Kommentar steht, im Editor das Zeichen [comm]gesetzt. Dazu ist die Funktion Commentary text auszuwählen und die Anzahl der Zeilen, die Kommentar enthalten, anzugeben (Number of lines covered). Wenn ein Kommentar in derselben Zeile einsetzt, in welcher der vorangehende Bibeltext endet, wird einmal Commentary text gesetzt, wobei das Feld Number of lines covered leer bleibt. Für die folgenden Zeilen, in denen der Kommentartext am Zeilenanfang beginnt, wird die Anzahl der Kommentarzeilen angegeben. Sie endet mit derjenigen Zeile, in welcher der Kommentartext aufhört (auch wenn in derselben Zeile noch Bibeltext folgt).

-          Lectionaries/Lektionare

Über diese Menü können die Lektionarsangaben αρχη und τελος ausgewählt und die Lektionarsüberschriften (Lectionary title) ediert werden.

-          Die folgenden Marginalia sind optional und werden in unseren Transkripten nicht markiert:

·         Running title/laufende Seitenüberschrift

·         Chapter number/Kapitelnummer

·         Chapter title/Kapitelüberschrift

·         Lectionary title/Lektionarsüberschriften

·         Colophon/Kolophon

·         Quire signature/Lagenbezeichnung

·         Ammonian Section number/Ammonianische Sektionszahlen

·         Eusebian canon/Eusebianische Kanonzahlen

·         Euthaliana/Euthaliusapparat

·         Gloss/Glosse

·         Stichoi/Stichenangaben

·         Page numer (as written)/ursprüngliche (oftmals zusätzliche, z.T. gestrichene) Seitenzahl

7. Note/Anmerkungen

Eigene Anmerkungen, z.B. zu schwierigen Lesungen oder zu Auffälligkeiten im Manuskript, können mit Hilfe von Note eingefügt werden. Dazu wird der Cursor an das Ende eines Wortes gesetzt.

Unter Note type/Art der Anmerkung können unterschiedliche Betreffs ausgewählt werden:

-          Editorial note/Anmerkung der Ausgabe (für die spätere Publikation des elektronischen Transkripts)

-          Local note/Interne Anmerkung (für die weitere Verabeitung/den Vergleich des Transkriptes)

-          Canon reference/Kanonbezug - optional

-          Change of hand/Anderer Schreiber, der über Identifier for new hand gekennzeichnet werden muss.

 

 

Unter Editorial Note kann auch vermerkt werden, wenn es Unklarheiten bezüglich einer Korrektur gibt, die weder durch Unterpunkte noch durch das Einfügen von Lücken hinreichend deutlich gemacht werden können (z.b. bei Unsicherheit, ob ein Wort am Rand ursprünglich ausgelasssen und später hinzugefügt worden ist, was oftmals am Rand eines Textes nicht eindeutig zu entscheiden ist). In diesem Fall wird der Hinweis „Ut videtur“ mit einer kurzen erklärenden Notiz eingefügt.

 


8. Punctuation/Zeichensetzung

 

Add punctuation/Satzzeichen: Mit diesem Befehl können verschiedene Satzzeichen und Sonderzeichen wie Diple und Obelus aus einer Liste ausgewählt und in den Text gesetzt werden.

Die gängigsten Satzzeichen (. , ; :) können über die Tastatur eingegeben werden. Der Hochpunkt wird über alt + shift + 9 gesetzt.

Beachte:          Satzzeichen werden allerdings nur in den Papyri und Majuskeln mittranskribiert, nicht in den Minuskeln.

 

Blank spaces/Leerzeichen: Mit Hilfe von Buchstaben- (Char) oder Zeilenangaben (Line) wird der Umfang von Zwischenräumen zwischen zwei Wörtern, die größer als ein normales Spatium sind, angegeben. Diese Funktion ist optional.

 


9. Verse Modify/Änderung ganzer Verse, Kapitel und Buchnummern

 

 

Löschen und Einfügen von Buch-, Kapitel- und Verszahlen:

Wenn in einer Handschrift ein oder mehrere Verse fehlen, so sind die betreffenden Verse im Dialogfenster unter Remove the following verse(s) completely („Den folgenden Vers/die folgenden Verse vollständig löschen“) aus der vorgegebenen Liste auszuwählen. Mit OK werden diese Verse mit ihren Versnummern aus dem Basistext gelöscht. Ebenso ist es möglich, in dem Feld Insert verse number („Vernummer einfügen“)eine fehlende Versnummer einzutragen. Mit OK wird diese in den Text eingefügt.

Auf die gleiche Weise können auch Buch- und Kapitelzahlen eingefügt (Insert chapter number, Insert book number) bzw. gelöscht (Remove the following chapter number(s), Remove the following book number(s)) werden.

 

Einfügen von Inscriptio und Subscriptio

Die Inscriptio und Subscriptio, d.h. die Titel am Anfang bzw. am Ende einer Handschrift, sind über Insert inscriptio bzw. Insert subscriptio an den entsprechenden Stellen einzufügen (die Inscriptio hinter der Buchzahl und vor der Kapitelzahl, die Subscriptio nach dem Ende des letzten Verses. Im Editor erscheint dann ein 'Platzhalter', an dessen Stelle der Text der Handschrift einzufügen ist:

Abkürzungen in den Überschriften sind auszuschreiben, der ergänzte Text wird in Klammern gesetzt (z.B. ιωννης).


10. Allgemeines

 

a.      Transkriptions Editor:

-          Version History:

In diesem Fenster erscheinen die bisher gespeicherten Transkriptionen. Von hier aus kann auf eine früher erstellte Version zurückgegriffen werden. 

-          Adaptive selection:

Mit dieser Funktion werden immer ganze Worte markiert. 

-          Beenden des Transkripts:

Beim Verlassen einer Transkriptionsseite, d.h. beim Wechsel des Scans, wird das Transkript automatisch gespeichert. Es empfiehlt sich, auch während der Arbeit regelmäßig zu sichern (über die Menüleiste oder mit dem Shortcut Apple + S).

 

b.      Transkriptionen:

-          Abkürzungen:

Tachygraphische Zeichen, Ligaturen (Verschmelzung zweier oder mehrerer Buchstaben) und Abkürzungen im Text z.B. durch hochgestellte Buchstaben (meist werden die Konsonanten hochgestellt, mit denen die ausgelassene Silbe beginnt) werden vollständig ausgeschrieben. Eine Liste der häufigsten Abkürzungen und ihrer Auflösungen finden sich unter: http://intf.uni-muenster.de/NT_PALAEO/

εστι                     = εστιν

του αγ αποστολ     = του αγιου αποστολου

του ιωανν             = του ιωαννου

Bisweilen werden am Schluss einer Zeile einige Buchstaben durch eine schrägen Strich ersetzt (Kürzungsstrich). Dieser steht also nicht für bestimmte Buchstaben, sondern ist beliebig gesetzt, dem Kontext entsprechend. Der Buchstabenbestand ist meist eindeutig aus dem Kontext zu bestimmen (z.B. durch einen voraufgehenden Artikel) und wird daher mit normalen Buchstaben ergänzt.

Wenn die fehlenden Buchstaben aber nicht sicher zu erschließen sind, erscheinen die Ergänzungen in runden Klammern.

αυτ                        = αυτ() oder αυτ(ων)

 

 

 

-          Sonderzeichen:

·         Akzente und Spiritus werden im Regelfall nicht transkribiert. Ausnahme: Wenn ein Akzent oder Spiritus das einzige Unterscheidungsmerkmal einer Wort- oder Formvariante sind; z.B. in 1 Joh 2,14 μνει oder μενε.

·         Tremata werden nicht transkribiert.

·         Iota adscriptum wird transkribiert, Iota subscriptum nicht.

-          Supplemente:

Supplemente sind ganze Blätter, die einem Manuskript in späterer Zeit hinzugefügt worden (um einen Verlust auszugleichen). Sie umfassen in der Regel ganze Seiten (selten Seitenteile) und sind am Wechsel der Handschrift des Schreibers zu erkennen, ebenso auch an einer veränderten Zeilen- oder Kolumnenzahl.

Supplemente erhalten im VMR gesonderte Handschriftenzahlen und sind diesen entsprechend zu transkribieren.

Ändert sich die Handschrift im Verlauf einer Seite (z.B. nur die untere Zeile wurde ergänzt), so ist dies über das Menü Note / Change of hand zu markieren.

 


Example page:

 

 

 

 

 

 

 

Anhang 1:

Einrichten der Fonts und der Tastaturbelegung:

 

Um den griechischen Basistext zu ändern, benötigt man eine griechische Tastaturbelegung. Diese wird in Mac OS X wie folgt eingerichtet:

Auf der Festplatte muss der Font und die Tastaturbelegung vorliegen:

·         Library/Fonts/SBL_grk.ttr

·         Library/Keyboard Layouts/GreekLS Classical.keylayout

Über „Systemeinstellungen“ kann unter dem Menüpunkt „Sprache & Text“ zu „Eingabequelle“ gelangt werden.

 

Im oberen Feld müssen „Tastatur-/Zeichenübersicht“, im unteren Feld „GreekLS Classical“ ausgewählt werden, ebenso unten rechts „Eingabequellen in der Menüleiste“.

Der Wechsel zwischen der Deutschen und der griechischen Tastatur erfolgt

-       über die Symbole und am oberen, rechten Bildschirmrand oder

-       über den Shortcut Apple + Leertaste.

Über die Symbole kann auch die Option „Tastaturbelegung einblenden“ ausgewählt werden, wo die Position der einzelnen Zeichen im Überblick angezeigt wird.

 

 

Anhang 2:

Reihenfolge der Eingabe verschiedener Funktionen

 

Allgemein gilt: Die Optionen aus dem Menü „Ornamentation“ („Highlight text“ und „Displaced text“) müssen immer zuerst gewählt werden.

 

·        Line break + Corrections

 

·        Uncertain letters + Corrections

 

·        Gaps + Corrections 

 

·        Abbreviations + Line break

·        Abbreviations + Corrections

·        Abbreviations + Uncertain letters [+ Corrections]

·        Abbreviations + Gap [+ Corrections]